5.2.2018: Cista Provo liegt auf halbem Weg von Omis nach Makarska – aber nicht am Meer, sondern oben in der dalmatinischen Bergwelt, und es geht dort in etwa so aufsehenerregend vor wie, äh, in einen Eifelkaff (nichts gegen die Eifel…).
Vor zehn Jahren aber war Cista Provo eine Zeit lang in aller Munde – auch, nein: vor allem in der deutschen Presse. Die stürzte sich geradezu auf die Geschichte um den damals 41 Jahre alten Künstler Boris Situm. Denn der hatte seinem Heimatkaff – Cista Provo – ein wirklich ungewöhnliches Kunstwerk geschenkt: einen 100-Mark-Schein. Überdimensional groß und aus Metall und aufgestellt genau am Ortseingang, damit er auch von niemandem übersehen wird.
Warum 100 Mark in einem Ort in Kroatien ein Denkmal wert sind? Na, weil die gute alte D-Mark nicht nur in Deutschland, sondern gerade auch in Kroatien nostalgische (Wohl-)Gefühle auslöst: Situm wollte damit nach eigener Aussage der Dankbarkeit Ausdruck verleihen, die die unzähligen kroatischen Gastarbeiter der 1960er und 1970er Jahre in Deutschland, für Deutschland und – ganz konkret – für deutsches Geld empfinden.
Nun, die deutschen Zeitungen schrieben begeistert Situms Geschichte, entnommen einem kroatischen Internetportal. Zehn Jahre später sieht man, wie man sieht, zumindest an diesem Ortseingang – nichts. Aber es gab die Geldkunst, wie uns der aus Cista Provo stammende Daniel Samija erzählt … und es gibt immer mal wieder neue Situm-Skulpturen am Ortseingang von Cista Povo. “Meistens macht er was Kurioses, Lustiges”, sagt Samija. Wir sind gespannt auf die nächste Dorf-Schlagzeile!
(Foto: Fabian Blank/Unsplash)