17.10.2018: Das Wort des Jahres und der Zukunft ist, soviel ist sicher, “Klimawandel”. Auf kroatisch: klimatske promjene. Zwei Städte in Dalmatien tauchen jetzt in einer Liste von deutschen Forschern unter dem Stichwort “Bedrohung durch den Klimawandel” auf: Trogir und Sibenik.
Thema der Forscheranalyse – verfasst von einem Team der Universität Kiel – ist die Auswirkung des Klimawandels auf die gesamte Mittelmeerregion. Da nimmt man von Venedig in Gedanken längst Abschied – wann die Lagunenstadt untergeht, sei nur noch eine Frage der Zeit. Aber auch Kroatien schätzen die Forscher als Opfer ein – konkret die beiden altehrwürdigen Kathedralen von Trogir und Sibenik:
- Trogir, Kathedrale des Heiligen Laurentius (kroatisch: katedrala svetog Lovre) – errichtet vom 13. bis 16. Jahrhundert und mit dem Spitznamen “Bischofsmütze” versehen, weil ihr Dach so spitz und rot wie eben eine Bischofsmütze ist. Besonders schön ist das um 1240 entstandene Radovanov-Portal – überreich verziert
- Sibenik, Kathedrale des Heiligen Jakob (kroatisch: katedrala svetog Jakova) – zwischen 1431 (erste Bauphase) und 1473 (zweite Bauphase) entstanden. Hier ist es das Nordportal — mit Adam und Eva, die über zwei Löwen stehen -, das jeden Betrachter fasziniert.
Und was passiert mit den Unesco-Weltkulturerbe-Kathedralen? Zumindest in Teilen könnten sie zusammenfallen, meint Lena Reimann, Autorin der Kieler Studie – wenn es so weiter geht mit der Erosion an der Mittelmeerküste und den Sturmfluten.
Die Vorhersage der Forscher: Bis zum Jahr 2100 werde sich das Flutrisiko in der Region auf 50 Prozent hochschrauben und das Erosionsrisiko auf 13 Prozent.
Was könnte helfen? Besserer Küstenschutz, sagen die Forscher – aber das ist teuer. Zumindest in Sibenik könnte auch eine ungewöhnliche Maßnahme helfen: nämlich die Kathedrale an einen weniger gefährdeten Ort weiter weg vom Meer zu setzen. Was garantiert auch nicht billig wäre – und die Stadt um ihre Hauptsehenswürdigkeit im Zentrum berauben würde.
Hier der Text zur Analyse der Forscher:
https://www.swissinfo.ch/ger/klimawandel-bedroht-gemaess-studie-unesco-welterbe-am-mittelmeer/44479272
(Fotos: Pixabay)